Bei unserem Urlaub an der Algarve waren wir fast jeden Tag an einem anderen Strand, man hat eine solche Auswahl das man sich kaum für einen Favoriten entscheiden konnte. Als Abwechslung wollten wir aber auch noch einen kleinen Städtetrip unternehmen. Aufgrund der Lage unserer Ferienwohnung an der östlichen Seite der Algarve recht nah an der spanischen Grenze fiel unsere Wahl auf Sevilla.
Es war zwar dennoch ein etwas weiterer Weg, ca. anderthalb Stunden Fahrt, aber die haben sich wirklich gelohnt. Wir waren ohne hohe Erwartungen in die Großstadt im südlichen Spanien gefahren. Sevilla hat uns beeindruckt, alles hatte so ein historisches Flair und viele der Bauwerke wirkten so unfassbar aufwendig gestaltet, dass man sich gar nicht vorstellen kann, wieviel Arbeit dahintersteckt.
Ganz besonders war das im Alcázar Palast zu spüren. Dabei waren wir zwischenzeitlich schon fast davon ausgegangen, dieses Wunder von Bauwerk zu verpassen. Ich hatte unseren Ausflug so geplant, dass wir nicht in der größten Mittagshitze in der Innenstadt von Sevilla ankommen, sondern erst im Laufe des Nachmittags (hat nicht viel gebracht, es waren trotzdem noch 40 °C bei unserer Ankunft). Im Internet war etwas von Öffnungszeiten bis 17 Uhr zu lesen, also wollten wir etwas vorher dort sein, um noch in den Alcázar zu kommen. Leider hatten wir die Zeitverschiebung zwischen Portugal und Spanien nicht mit einberechnet und so fehlte uns plötzlich eine Stunde. Dazu war der Eingang zum Palast in der Eile nicht gerade leicht zu finden und so waren es dann nur noch 5 Minuten vor 17 Uhr als wir endlich dort waren. Wir waren schon der Meinung, dass es sich jetzt auch nicht mehr lohnt noch reinzugehen, also bin ich zur nächsten Touri Info gegangen, um mir einen Stadtplan zu holen und nach den anderen Sehenswürdigkeiten Ausschau zu halten. Als wir dort erfuhren, dass die Öffnungszeiten vom Alcázar im Sommer bis 19 Uhr verlängert sind, ist uns ein ziemlich großer Stein vom Herzen gefallen.
Wir konnten also doch noch die Top Attraktion von Sevilla bewundern. Die Palastanlage selbst war wesentlich weitläufiger als wir uns das vorgestellt hatten, wir hätten auf jeden Fall mehr als zwei Stunden dort verbringen können. Besonders von den großen Gärten mit den vielen Palmen bekamen wir nur einen ersten Eindruck. Das Innere des Palastes ist mit Worten kaum zu beschreiben, eine Kombination von vielen Einzelkunstwerken zu einem großen Ganzen.
Danach sind wir noch etwas durch die Innenstadt spaziert und haben unter anderem in einem Turrón-Laden Halt gemacht. Bei dem leckeren Geruch der frisch zubereiteten Süßigkeiten konnten wir gar nicht anders, als ein paar der spanischen Spezialitäten mitzunehmen.
Als Hauptmahlzeit taugt das allerdings nicht, deshalb machten wir uns auf den Weg zu einer Tapasbar, die uns empfohlen wurde. Dort bekamen wir nur eine spanische Karte und mein schulspanisch ist mittlerweile leider etwas eingerostet, also verstanden wir nur die Hälfte. Trotzdem haben wir uns munter durch die Karte probiert und wurden nicht enttäuscht. Diese kleinen Portionen sind einfach perfekt geeignet, um viele verschiedene Gerichte an einem Abend zu probieren. Auch der „Tinto de verano con limón“ schmeckte sehr lecker und erfrischend.
Nach unserem leckeren Abendessen war es mittlerweile dunkel geworden. Wir nutzten trotzdem die Gelegenheit, noch die Stierkampfarena und den Plaza de España zu besichtigen. Nach unserem Besuch in Sevilla sind wir uns sicher, dass es hier noch viel mehr und ausführlicher zu entdecken gibt, also würden wir definitiv gerne wiederkommen und mehr Zeit mitbringen.