Wir waren bei Freunden auf Zypern zu Besuch und haben dort nicht nur am Meer Sonne getankt, sondern auch historische Bergdörfer besichtigt. Weil wir im späten Herbst nach Zypern gereist sind, wollten wir natürlich so oft wie möglich zum Strand um im Meer zu baden. Trotzdem brauchen wir in unseren Urlauben immer etwas Abwechslung und wollten auch das Land und die Leute kennenlernen. Deshalb war es so schön, bei Freunden unterzukommen. Sie haben uns leckeres landestypisches Essen zubereitet und uns zu den schönen Bergdörfern im Trodoos-Gebirge mitgenommen. Jedes dieser Dörfer war dabei anders und bekannt für verschiedene Handwerkskunst. In diesem Beitrag geht es um unsere Aktivitäten und Erfahrungen auf Zypern.
Die Hafenstadt Limassol
Fast jeden morgen sind wir um 5 Uhr aufgestanden und unsere Gastgeber haben uns zum Schwimmen mit ans Meer genommen. Das ist quasi eine traditionelle Morgenroutine auf Zypern. Am Meer von Limassol trifft man schon am frühen Morgen viele Leute, die vor der Arbeit bereits Sport treiben und eine Runde Schwimmen gehen. Es gibt dort ein Outdoor Gym sowie ein Fußball- und Volleyballfeld. Für uns war es ein unfassbar schöner Start in den Tag, auch wenn es uns manchmal etwas schwer fiel so früh aufzustehen. Aber sich eine Runde am Strand warmzulaufen und dann im Meer dem Sonnenaufgang entgegenzuschwimmen fanden wir extrem schön. Man fühlt sich gleich viel wacher und fitter, wenn man morgens schon so aktiv ist. Auch die anderen Leute waren sehr freundlich und interessiert uns kennenzulernen und ein paar Worte auf deutsch mit uns zu wechseln, was dort zu unserem Erstaunen einige Leute konnten.
Unsere Tipps für Limassol:



Spaziergänge an der Strandpromenade entlang zur Marina und durch die Stadt von Limassol haben wir auch unternommen und sehr genossen. An einem Abend sind wir auch ausgegangen in eine Bar namens Gin Garden. Dort gab es das namensgebende Getränk aus allen Teilen der Welt und man konnte sich aus einer großen Auswahl seinen Gin-Drink zusammenstellen. Auch das Essen war sehr lecker.




Arsos
Das kleine Bergdörfchen Arsos wurde an den Hängen des Laona auf 850 m in Zypern erbaut und ist für die Weinherstellung und andere Spezialitäten aus Traubensaft bekannt. Dort haben wir uns angeschaut, wie Soutzoukos gemacht werden. Soutzoukos ist ein traditionelles Konfekt aus Walnüssen oder Mandeln, das mit einer Traubensaft-Kuvertüre überzogen wird. Das Konfekt wird aus Traubenüberschuss nach der Traubenernte hergestellt. Es war sehr interessant den Herstellungsprozess zu beobachten und die Zwischenprodukte zu probieren. Für die Soutzoukos werden die Mandeln oder Walnüsse auf Schnüre aufgezogen und dann 3 - 4 mal in die heiße Traubenkuvertüre getaucht und getrocknet. Man kann die zähflüssige Traubensaft-Kuvertüre auch als Brotaufstrich verwenden. Sehr lecker! Es gibt auch Varianten mit zusätzlichen Geschmacksrichtungen, zum Beispiel Granatapfel, die dann noch fruchtiger schmecken.




Damit die Kuvertüre Zeit zum aushärten hat sind wir eine Runde durch das Dorf geschlendert und haben einige interessante Haustüren bewundert. Eine Tür stach uns besonders in Auge. Die Tür wurde sehr schön und bunt gestrichen, dabei hat sich das Mädchen mit den ebenfalls bunten Haaren sehr viel Arbeit und Mühe gemacht.




Omodos
Das Bergdorf Omodos liegt auf 810 m im Trodoos-Gebirge und ist berühmt für seinen aromatischen und knusprigen Zwieback mit Hefe, namens Arkatena. Das hört sich erstmal relativ langweilig an, aber es schmeckt wirklich leckerer als man es sich zunächst vorstellt und eigentlich hat es nicht viel mit dem Zwieback zu tun, wie wir ihn kennen. Beim Erkunden des Dorfes haben wir die ebenfalls sehr schöne Architektur bewundert. Omodos verfügt auch über eine beeindruckende Klosterkirche namens Timiou Stavrou (Heiligkreuz). Die Gründung der Klosterkirche geht bis in das 4. Jahrhundert zurück und beherbergt außerdem ein Relikt von Jesus: Dort soll ein Holzsplitter des Kreuzes aufbewahrt sein.





Louvaras
In dem auf 850 m gelegenen Ort Louvaras gibt es nicht nur einen Picknickplatz (Kakomallis) mit richtig schöner Aussicht, sondern auch eine kleine, sehr alte Kirche mit interessanten Fresken. Die Dorfkirche des Agios Mamas (St. Mamas) wurde 1454/55 erbaut und nicht weit entfernt gibt es noch eine restaurierte alte Olivenpresse. Louvaras ist auch als Winzerdorf und besonders für seinen süßen Dessertwein Commandaria bekannt, der aus den einheimischen Rebsorten Xynisteri (weiß) und Mavro (rot) gekeltert wird.




Lefkara
Das Bergdorf Lefkara ist berühmt für das filigrane Silberhandwerk und die handgefertigte Lefkara Spitze. Für unseren Gemschmack etwas zu Kitschig, aber das Dorf ist dennoch sehr schön und einen Besucht wert. Zumal das Spitzen- sowie Silberhandwerk in Lefkara schon seit der venezianischen Epoche betrieben wird und das Dorf noch einige weitere Sehenswürdigkeiten zu bieten hat. Lefkara liegt übrigens auf 650 m und ist unterterteilt in das obere (Pano) und untere (Kato) Lefkara.




In diesem Urlaub haben wir die Videokamera zu Hause gelassen und die Momente noch mehr im hier und jetzt wahrgenommen. Aber wir haben natürlich jede Menge Videos von unseren bisherigen Reisen. Also würden wir uns freuen, wenn ihr unseren Youtube Kanal besucht und uns ein Abonnement dalasst. Dort gibt es nicht nur kleine Impressionen von unseren letzten Reisen, sondern auch ausführlichere Videos und Vlogs von unserer Weltreise, die wir 2018/2019 unternommen haben. Inspiration für weitere Wandertouren gibt es auf meinem Komoot Profil. Mehr Berichte zu unseren Reisen findet ihr hier auf unserem Blog, zum Beispiel auf unserer Europa Übersichtsseite. Viel Spaß beim Stöbern und Lesen!